Die Macht der digitalen Plattformen by Michael Jaekel

Die Macht der digitalen Plattformen by Michael Jaekel

Autor:Michael Jaekel
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden


Mit dem Service „Uber Pop“, der in Europa mit Ausnahme von Großbritannien UberX genannt wird, werden private Fahrer mit eigenen Fahrzeugen an Fahrgäste vermittelt.

Außerdem hat Uber mit „Uperpool“ einen Ridesharing-Dienst eingeführt, bei dem sich mehrere Fahrgäste eine Fahrt teilen können, die entlang einer gemeinsamen Route verläuft. Die Abrechnung der geteilten Kosten erfolgt automatisch über die Uber-App.

Prinzipiell erfolgt die Vermittlung der Fahrten über eine Smartphone-App oder die Internet-Webseite der digitalen Uber-Plattform. Bei Uber handelt es sich um eine zweiseitige digitale Plattform, über die Fahrgäste mit der mobilen Uber-App eine Fahranfrage an Uber senden können, die dann von Uber an unabhängige Fahrer mit eigenen Fahrzeugen weitergeleitet wird. Die digitale Uber-Plattform hat durch indirekte Netzwerkeffekte ein enormes Wachstum erzeugen können, das für die Plattform selbst und die beiden Seiten der Plattform positiv ist. Denn je mehr Fahrgäste den Uber-Service nutzen, desto höher ist die Auslastung bei den Fahrern. Durch die effizientere Auslastung der Fahrzeuge geht prinzipiell ein höherer Umsatz einher, der die digitale Plattform für potenzielle Fahrer attraktiver macht. Im gleichen Atemzug bedeutet dies: Je mehr Fahrer sich auf der digitalen Uber-Plattform registrieren, desto besser ist die geografische Abdeckung mit verfügbaren Fahrzeugen für Fahrgäste. Denn eines scheut die Plattform wie der Teufel das Weihwasser: die Anzeige „Null Fahrzeuge verfügbar“ (von den Uber-Gründern als „zeros“ bezeichnet [STO]) auf den Smartphone-Displays der Fahrten anfragenden Fahrgäste. Mit der größeren geografischen Abdeckung verfügbarer Fahrzeuge verringern sich in der Regel die Wartezeiten für Fahrgäste. Die geografische Abdeckung wird immer dann brisant, wenn die Nachfrage nach Fahrten das Angebot übersteigt und das über Algorithmen automatisiert gesteuerte „surge pricing“ einsetzt. Also je mehr Fahrer sich innerhalb einer geografischen Region registrieren, desto geringer sind in der Regel auch die Fahrtkosten für die Fahrgäste, sogar beim „surge pricing“.

Dass sich Uber zur spürbaren Konkurrenz für das Taxigewerbe entwickelt, liegt an dem automatisierten Service von Uber, der keine technischen Kapazitätsbeschränkungen hat. Außerdem sinken die durchschnittlichen Vermittlungskosten je Fahrgast für die digitale Uber-Plattform, je mehr Fahrten Uber insgesamt vermittelt. Der automatisierte Service von Uber, der zu positiven Netzwerkeffekten fähig ist, umfasst das Matching von Fahrgast und Fahrer, die Preisgestaltung, die Zahlungsabwicklung und die Bewertungen beider Seiten der Plattformen [BRÜH]. Also der gesamte Prozess der Fahrtenvermittlung ist automatisiert und läuft möglichst reibungslos für die Nutzer der digitalen Plattform ab. Damit gehen geringe Transaktionskosten für die Plattform einher, die mit der Anzahl der vermittelten Fahrten noch weiter sinken. Natürlich agiert Uber mit dem eigenen digitalen Geschäftsmodell prinzipiell in einem „nicht-regulierten Markt“, wodurch die positiven Netzwerke erst möglich werden. Denn ein durchregulierter Tax-Markt erstickt die notwendigen Voraussetzungen für positive Netzwerkeffekte.

Mit der Uber-Kern-Interaktion wurde die Art und Weise, wie ein Nutzer eine private Beförderungsmöglichkeit in Anspruch nehmen kann, gravierend verändert. Die in die Uber-App integrierte Google Maps-App macht es möglich, dass der Fahrgast in Echtzeit nachverfolgen kann, wo sich die am nächsten verfügbaren Fahrzeuge befinden. Über die Uber-App kann dann der Treffpunkt auf dem Display des Smartphones bestimmt und ein verfügbares Fahrzeug gerufen werde, um den Fahrgast dort abzuholen. Der Fahrgast kann mit der Uber-App zahlreiche Informationen über die verfügbaren Fahrer abrufen.



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